Antworten auf häufige Fragen
Allgemeine Fragen zur Fernwärme
Unter Fernwärme versteht man die Versorgung von Privathäusern und Gewerbebauten mit Wärmeenergie in Form von heissem Wasser. Die Wärme wird über ein Leitungsnetz zu den Kunden geleitet, die damit heizen oder Warmwasser erzeugen
Fernwärme der AVARI AG wird in den Heizzentralen in Wilderswil und Ringgenberg sowie in der Wärmepumpenanlage bei der ARA Region Interlaken produziert.
Die produzierte Wärme wird über ein wärmegedämmtes, in der Erde verlegtes Leitungsnetz in die Haushalte transportiert. Hierzu sind Erdarbeiten nötig, um den Hausanschluss von der Hauptleitung bis hin zum Gebäude zu verlegen. In der Hauswand werden zwei Kernbohrungen (für Vor- und Rücklauf) vorgenommen, damit die Hausanschlussleitung bis ins Gebäude verlegt und an die Übergabestation angeschlossen werden kann. Als Transportmedium wird Wasser eingesetzt.
Fernwärme steht das ganze Jahr ohne Ausnahme zur Verfügung. Zur Erzeugung von Warmwasser kann Fernwärme auch im Sommer genutzt werden.
Fernwärme ist ein All-Inclusive-Paket. Da die bereits produzierte Wärme über Leitungen zum Kunden geliefert wird, entfallen die Kosten, die gewöhnlich mit der örtlichen Wärmeerzeugung zusammenhängen. So zum Beispiel die Anschaffung, Errichtung und Wartung des Heizkessels, das Schaffen von Brennstofflagern (z.B. Öltank oder Pelletlager) oder die Kaminfegerarbeiten. Sämtliche Kosten für die Wärme sowie die Wartung und den Unterhalt der Übergabestation sind bereits im Wärmepreis enthalten.
Fernwärme hat im Vergleich zu anderen Energieträgern eine hohe Versorgungssicherheit. Aufgrund der gut ausgebauten und überwachten Wärmenetze ist die Versorgung auch in sehr langen kalten Wintern gewährleistet. Störungen oder Unregelmässigkeiten werden früh erkannt und sofort behoben, sodass es zu keinen Ausfällen kommt.
Die Holzkesselöfen werden jährlich revidiert; während dieser Zeit kann keine Holzwärme produziert werden. Auch in Notfällen, zum Beispiel bei einem Ausfall der Holzöfen, müssen die Kunden mit Wärme beliefert werden können. Dafür braucht es schnell verfügbare und praktikable Alternativenergien wie Öl oder Gas. Aufgrund der Vorlaufzeit sind Holzkesselöfen zur Überbrückung bei Notfällen nicht geeignet.
Fernwärme ist nur in dichtbesiedelten Gebieten mit einer hohen Wärmedichte rentabel. In Gebieten mit geringer Wärmedichte kann ein Fernwärmenetz nicht kostendeckend betrieben werden.
Fragen zur Erschliessung
Die Anschlussleistung, welche vom Kunden festgelegt wird, entspricht der maximalen Wärmeleistung einer Übergabestation im Haus (Worst Case Annahme). Sie setzt sich im Wesentlichen aus dem Volumen des Wasserstroms, der Differenz von Vor- und Rücklauftemperatur sowie den Vollbetriebsstunden zusammen. Die vereinbarte maximale Wärmeleistung ist auf die kälteste Zeit im Jahr ausgelegt.
Ja, im Sinne der Effizienz sollte ein Warmwasserspeicher angeschlossen werden. Konventionelle Wassererwärmer mit innenliegenden Heizregistern sind die Hauptursache für zu hohe Rücklauftemperaturen. Darunter leidet schlussendlich das ganze Netz. Der Wärmelieferant muss deutlich mehr Wasser im Netz fördern als vorgesehen, was zu einem höheren Pumpenstrombedarf führt und so die Wirtschaftlichkeit reduziert. Ausserdem kann dies zu Mangelversorgungen anderer Wärmekunden führen. Daher sind Register-Wassererwärmer nur noch unter folgenden Bedingungen zulässig:
Für Wohnbauten mit maximal 6 Parteien oder Gewerbebauten mit geringem Warmwasserbedarf.
Wenn der Inhalt des Wassererwärmers mindestens einen Tagesbedarf abdeckt (BWW-Berechnung abgeben).
Die kompakte und platzsparende Übergabestation besteht aus einem Wärmetauscher, einem Wärmezähler und einem Kombiventil. Sie ist das Bindeglied zwischen der primären Seite (Fernwärmenetz ausserhalb des Gebäudes) und der sekundären Seite (Wärmeverteilung innerhalb des Gebäudes). Dabei sind beide Systeme hydraulisch getrennt.
Nein, auch die Warmwasserversorgung mittels Fernwärme ist möglich.
Da die Fernwärme fertig ins Haus geliefert wird und dort lediglich übertragen wird, findet keine Verbrennung im Gebäude statt. Somit ist auch keine aufwändige Wartung der Anlage nötig.
Besprechen Sie die von Ihnen benötigte Leistung mit Ihrem Heizungsplaner. Nachdem der AVARI AG die gewünschte Anschlussleistung gemeldet wurde, wird Ihnen ein Angebot unterbreitet. Sofern Sie damit einverstanden sind, erhalten Sie einen Wärmelieferungsvertrag, welcher von allen Beteiligten unterzeichnet wird. Im Anschluss wird die AVARI AG die beteiligten Firmen mit der Ausführung des Anschlusses beauftragen. In der Regel dauert die Zeitspanne von der Offerte bis zur Wärmelieferung ca. 1 Jahr.
Für die Erschliessung mit Fernwärme müssen meistens Baubewilligungen oder Aufbruchsgesuche vorliegen. Zudem müssen Baumeister- und Rohrbauerarbeiten submittiert werden. Aktuell muss zudem mit langen Lieferfristen für Anlagenkomponenten gerechnet werden.
Wird Gasbezug definitiv eingestellt, muss die Netzanschlussleitung auf der Hauptleitung getrennt werden. Die Kosten für die Trennung sowie die Tiefbauarbeiten müssen vom Kunden übernommen werden.
Fragen zu Kosten und Abrechnung
Nach einer einmaligen Anschlussgebühr (abhängig vom jeweiligen Versorgungsgebiet) folgen jährliche Kosten, bestehend aus dem leistungsabhängigen Grundpreis und dem Arbeitspreis für die Energie (abhängig vom effektiven Bezug). Einen Überblick über die zu erwartenden Kosten bietet Ihnen unser Tarifrechner:
Der Wechsel von einer Elektro-, Öl- oder Gasheizung wird vom Kanton Bern durch mit einem Förderbeitrag unterstützt. Details dazu finden Sie unter diesem Link: www.weu.be.ch/foerderprogramm-energie
Die Förderbeiträge werden nicht durch den Energielieferanten (AVARI AG) beantragt, sie sind fristgerecht durch den Kunden zu beantragen.
Jede Übergabestation ist mit einem geeichten Wärmemengenzähler versehen. Zur Verbrauchsermittlung wird der Zähler 4-mal jährlich abgelesen. Aus den tatsächlichen Verbräuchen wird dann die Endabrechnung erstellt. Der Verbrauch von Fernwärme wird in Kilowattstunden (kWh) oder Megawattstunden (mWh) angegeben und quartalsweise abgerechnet.